"TFP nur..." bei mir stellt sich dann immer die Frage: "Ähm was für Bilder würden den die SC aufwerten? - Ich finde meine Bilder ja toll, aber ist es Ihr Geschmack. Versteht sie unter Aufwerten "Mal andere Bilder als die die ich schon habe" oder mehr "Dasselbe wie immer aber besser geshoppt".

Fragen über Fragen die mich dann oftmals dazu bewegen davon auszugehen dass ich als Hobbyknipser keinen Spaß bei de´m Shooting haben würde (bzw. mich so unverschämmt verhalte anzufragen obwohl das da Steht ..."

Und das unabhängig von der Qualität der SC (Wer bin ich dass ich meinen Geschmack als Masstab nehme!).

Ich finde den "TfP nur (noch)..."-Satz überhaupt nicht arrogant, sondern selbstverständlich. Bedeutet schlicht, nur anzufragen (und sonst beiden die Zeit zu sparen), wenn man bei eigener realistischer und selbstkritischer Einschätzung Bilder auf einem ähnlichen Niveau an Gestaltung, Technik und Bearbeitung produziert, wie die besten gezeigten - und dabei etwas anderes, neueres oder in einer Ausschreibung gesuchtes zeigt. Natürlich ist das subjektiv, aber zumindest ein sinnvoller erster Filter.

Nötig, das hinzuschreiben, sollte es aus meiner Sicht eigentlich nicht sein: Wer macht denn hier mit unbekannten Fotografen TFP-Fotos einfach nur aus Jux, die einem nichts bringen? Praktisch vielleicht manche(r), aber bewusst gesucht? Ob sich Fotografen, die ihre eigene Leistung nicht hinterfragen davon wirklich abschrecken lassen?

Zunächst mal: ich habe keine Schwierigkeiten, in der MK Models für TfP-Shootings zu finden.
Aus Sicht eines Models stellt sich bei einer TfP-Anfrage sicher die Frage: "Ist mir das Angebotene meinen Aufwand und meine Zeit wert?"
Das kann sein, weil der Fotograf
- auf seinen Bildern einen bestimmten, erkennbaren Stil zeigt
- auf seinen Bildern zeigt, dass er viele Ideen hat
- offenbar außergewöhnliche Locations kennt
- interessante/ungewöhnliche Outfits oder Accessoires in seinem Fundus hat
- sein Handwerk beherrscht
- in seinem Anschreiben und seinem Sedcardtext erkennen lässt, dass ein gewisses Niveau vorhanden ist und die Chemie stimmen könnte
- gute Shootingbewertungen vorweisen kann
- nicht nur mit einem ganz bestimmten Modeltyp arbeitet, sondern in seinen Bildern verschiedene Menschen typgerecht individuell inszenieren kann

Nachtrag zu meinem ersten Beitrag:
Mal eine Lanze für die ordentlichen Models breche.

Da sich ja in der heutigen Zeit fast jeder eine DSLR zulegt und sich dann Fotograf nennt dürfen sich manche nicht wundern. Schnell im Mediamarkt die Canon mit Objektiv für 399€ gekauft und Models anschreiben.
Kamera im AUTO Modus betreiben und dann drittklassige Photoshopergebnisse veröffendlichen.
Vom nächsten Geld wird dann noch eine Blitzanlage inkl Softboxen &&& angeschafft.

Wie die ganze Ausrüstung funktioniert, davon haben sie keine Ahnung und wollen weder Zeit noch sonst etwas investieren. Und wenn dann bei den shootings etwas nicht klappt .... Kommt bei den Models nicht gut an.

Viele behaupten immer das Aktshooting die " Königsdiziplin " der Fotografie sei. Quatsch !!

Ich denke die wirkliche Königsdiziplin ist, nur mit vorhandenem Licht, ohne weitere Hilsfmittel technisch gute Fotos zu erstellen, dabei seine Kamera im manuellen Modus zu betreiben sowie das Model so im Licht zu platzieren das es trotzallem gut ausgeleuchte wird.

Zu guter letzt an beide Seiten:
Leider lassen sich viele von diesen bekloppten Castingshows mit den irre Aufwendigen und vorallem teuren shootings blenden. Der Otto-Normalo-Fotograf kann sich keinen Flugzeughanga inkl Helikopter, und dutzenden von Stylisten, Beleuchtern &&& leisten um dannn letztendlich nicht bessere Fotos zu machen wie mancher HOBBYFOTOGRAF !! !!

Es gibt 1000de Hobbyfotografen, die erstklassige Bilder produzieren und das ohne 1000€ auszugeben.

@Heinz Drstak

Wenn es hier auf der mk nur um " Models " und " Fotografen " geht, sind mindestens 95% der registrieten User hier falsch. Die devinition was ein Model ist .... hmmm.... evtl Heidi Klums &&& auserwählten Mädels?

Für mich ist es egal, für mich ist der Mensch wichtig der vor meiner Linse sitzt, steht, liegt ....
genau dann ist dieser Mensch "mein Model" :-)

Ich schätze mal die Anzahl meiner über die MK zustande gekommenen TFP Shootings auf max. 10 Stück in knapp über 2 Jahren. Aber die Fotografendichte ich hier schon sehr hoch und viele Models möchten halt lieber ein paar Euro verdienen. Wenn das stört, der muss halt zahlen oder sich eine andere Plattform suchen. In den sozialen Netzen finde ich persönlich wesentlich leichter und effektiver Models. Das heißt aber nicht, dass ich die MK grundsätzlich für schlecht halte.

Und bevor jemand frägt warum es dann mehr Bewertungen auf meinem Profil gibt: Ich finde es sehr sinnvoll auch Shootings zu bewerten die nicht hier vereinbart wurden aber bei denen beide in der MK angemeldet sind.

@Jörg M.: Eine Kamera im manuellen Modus betreiben zu können wenn es unnötig ist, zeugt nicht von Können, sondern eher davon den Sinn hinter Automatiken nicht verstanden zu haben. Und nein, ich rede nicht von Vollautomatiken, sondern Sachen wie der Blendenvorwahl, Zeitvorwahl, Auto-Iso etc. Schön wer sich die Zeit nehmen kann per Hand einzustellen was die Kamera in viel kürzerer Zeit (und teilweise auch wesentlich besser) automatisch kann. Das mag entspannend und für den Lerneffekt wertvoll sein. Aber mit besser Fotografieren zu können hat das rein gar nichts zu tun. Szenarien wie Studio etc. sind da natürlich Ausnahmen.

@Martin Hirsch

Sicher gebe ich dir Recht, das man "Teilautomatiken" verwenden kann; wenn man den auch den SINN dahinter verstanden hat.
Jemand der die Beziehungen zwischen Blende, ISO, Zeit, Tiefenschärfe DoF &&&& nicht verstanden hat, kann seine Arbeiten nie reproduzieren. Ja und der Faktor Zeit... wenn ich meine Kamera kenne, dann habe ich wichtige Dinge schnell eingestellt...
Noch etwas, da ich noch immer viel mit analog arbeite, also zu 95% eine feste ISO habe, arbeite ich bei der digi auch nur mit einer zuvor eingestellten ISO :-)

Aus der Erfahrung würde ich die reale Definition von Model/Fotograf hier in der MK sehr weit fassen (zumindest im Bereich TFP):

Model: Jemand der Bilder von sich haben will und dazu Bereit ist sich vor eine Kamera zu stellen (Mit Streuung von "Ich spar mir dann den Fotografen im Dorf" bis "Längerfristig")

Fotograf: Jemand der mal gerne jemanden vor seiner Kamera hätte um Bildchen zu machen.

Und zum M Modus: Die die den M Modus ohne Sinn und Verstand verwenden, weil sie gehört haben das das Profis so machen, sind die Schlimmsten.

Da wird dann im Gebäude bei Blende 8 und 1/125stel (ISO 200) fotografiert weil ja draußen die Sonne lacht und dann das Ergebniss als Low-Key verkauft :-)

Und Erfahrung mit der Kamera sammeln um sie aus dem effeff bedienen zu können - Wie den die wird doch alle drei Wochen gewechselt, weil die alte immer unterbelichtet hat.

Wer macht denn hier mit unbekannten Fotografen TFP-Fotos einfach nur aus Jux, die einem nichts bringen?

Diejenigen die Spaß an Fotografie und Shootings haben.
Ich habe schon etliche Male Anfängermodels geknipst, die Bilder hinterher aussortiert weil sie für MICH nichts waren, hatte aber meist einen superlustigen Shootingtag der Spaß gemacht hat.

Im Tischtennisverein habe ich auch nicht nur Tischtennis mit Leuten gespielt bei denen ich mich verbessern konnte, sondern aus Spaß mit denen die grade da waren.

Für die meisten Fotografen ist es halt Hobby und kein Wettkampf.

@Sanguis: Ach noch so einer wie ich :-)

Bin ich also nicht der einzige der es eher als kreativen Spaß sieht und ausgleich zum eher "immer gleichen" Arbeitsaltag

Schade für mich ist, das gerade das in der MK ging als ich anfing. Es waren deutlich mehr hier die ihr Hobby (das Shooten) leben wollten, Fotografen wie auch Models.
Aber die Entwicklung ist leider auch hier wie überall. Zur Leistungs- und Konkurrenzgesellschaft. Diese "Jammer nicht, mach bessere Bilder" posts zeigen das perfekt. Ich mache sicher keine Profibilder, will ich auch gar nicht. Aber schlecht können sie auch nicht sein, sonst würde es außerhalb der MK nicht klappen. Ich glaube das Problem liegt eher darin das die "immer höher, immer weiter und möglichst für Geld. Wer das Geld nicht hat bleibt auf der Strecke" auch hier Einzug gehalten hat.
Ich vermute sogar das es auch auf Facebook nur eine Frage der Zeit ist. Anfänge sehe ich schon. Models die wegen TfP anfragen, kurz vor dem Shooting auf Pay umschwenken und immer öfter damit durchkommen.

Für Facebook ausschreibungen bin ich anscheinend zu alt (Oder habe einfach sonst noch was zu tun).
Einmal eine Ausschreibung in einer Gruppe gestellt, gepostet und nach dem Seitenupdate 2Minuten später selber nicht mehr gefunden. Kann auch daran liegen das ich mich nicht als Künstler oder sowas sehe und jetzt nicht extra eine "Fotografen"-Person des öffentlichen Interesse Seite einrichten will.

Zur Zeit ist allerdings auch eine recht ungünstige Zeit um Hobby-Models zu bekommen.
Prüfungen stehen an und die die nicht gerade ihr Studium durchziehen sind im Urlaub.

Ist hier auch ein bischen Saisonal: Nach Weihnachten müssen erstmal (fast) alle wieder Ihre Bikini Figur bekommen bevor sie Bilder von sich machen wollen, Im Frühjahr ist dann eine kurze Hochphase, bevor es im Sommer die Prüfungs und Urlaubsflaute gibt. Im Herbst wollen plötzlich alle am gleichen Tag Laubfotos haben (und man kann sich kaum vor Anfragen retten) und ab Ende Oktober geht eh wider die Winterdepression los. ;-)

Sofern man nicht zu weit weg im Nirgendwo wohnt: FB ist gut um sich zu einem Fotowalk in der Gegend anzumelden. Erfahrungsgemäss artet das dann zwar in ein Rudelschiessen aus (Man darf da nicht hingehen mit der Erwartung gute Bilder machen zu können - Wenn man da die ersten mal dabei ist). Allerdings kann man beobachten (wie es die anderen machen), mit anderen Fotografen ins Gespräch kommen und Kontakte knüpfen.
Je nach Model vs Fotografen Verhältnis (bisher nur 2 Fotowalks erlebt wo dieses tatsächlich fast ausgeglichen war) kommt man dann doch dazu mal genug Zeit mit einem Model zu haben um geplantere Bilder zu machen - und wenn dem Model die Bilder dann gefallen (Natürlich klar dass man dann seine Kontaktdaten weiter gibt und dem Model auch bearbeitete Bilder zur Verfügung stellt) kommt es ja vielleicht doch zu einem richtigen Shooting.

Ich denke die wirkliche Königsdiziplin ist, nur mit vorhandenem Licht, ohne weitere Hilsfmittel technisch gute Fotos zu erstellen, dabei seine Kamera im manuellen Modus zu betreiben sowie das Model so im Licht zu platzieren das es trotzallem gut ausgeleuchte wird.


@jörg M.

Jeder hat sicher seine ganz persönliche Königsdisziplin in Bezug auf Genres.
Viele sagen, das Akt darunter fällt. Und diese Meinung teile ich. Man sieht ja recht eindrucksvoll, wie viele Nutzer hier in der MK recht uneins darüber sind, was eine gute Aktaufnahme ausmacht.
Ist es der Aspekt Lichtführung/-Setzung, die Bildidee, der Ausdruck, die Sinnlichkeit, die Komposition, die Pose, die Bildschnitte, die Position der Schärfeebene, die technische Umsetzung, die Nacharbeit, das Farbmanagement, der Aspekt des Neuen?
Ich finde zB. nichts ist langweiliger als eine Kopie einer bekannten Veröffentlichung. Diese sieht man gerade bei Aktaufnahmen oft.

Was ist also die perfekte technische Umsetzung? Darüber kann man auch endlos ergebnislos diskutieren. Der eine lässt die Schwärzen in einer SW Aufnahme bewusst absaufen und der nächste belichtet eben so, dass er dort noch Zeichnung hat....Auch hier gibt es kein richtig und kein falsch denn alles was einer Person gefällt ist doch schon richtig. Das Ergebnis muss doch nicht zwangsläufig anderen gut gefallen.

Deine Einschätzung, dass available light anspruchsvoll ist, teile ich nur teilweise. Wenn Du zB. ein Brautpaar in praller Sonne fotografieren sollst und keine weiteren technischen Hilfsmittel verwenden darfst, wirst Du leider kolossalen Schiffbruch erleiden. Du kommst um eine gute Lösung, wie Du das Licht reduzierst, oder die Schatten aufhellst, die Kontraste reduzierst nicht herum!
Was machst Du aber an einem komplett verregneten grauen Wolkenverhangenen Tag, der kaum Kontraste hat? Ohne zusätzliches Licht wirst Du keine Kontraste und interessante Tonwerte generieren können, du wirst sogar Schwierigkeiten bekommen die gewünschte Blende zu realisieren wenn Du nicht Deine Empfindlichkeit nach oben schrauben willst, da es möglicherweise unerwünschtes Rauschen erzeugt und die Ergebnisse werden dann entsprechend dürftig ausfallen.

Und alles gut auszuleuchten ist sicher auch kein Weg, den jeder gehen möchte. Die Fotografie lebt von Kontrasten, von Licht und Schatten, von Akzenten....

Es macht mE. einen gewaltigen Unterschied, ob ich 2 TfP Partner/Modelle im Monat suche oder 20. dies sollte man in der Diskussion berücksichtigen!