JPEG oder RAW 255

6 years ago
@Fotocowboy - Philosophieren möchte ich jetzt nicht, aber ich kann mich noch an meine Schulzeit erinnern. Da ging es mal um die Frage, ob es sich beim Licht eher um Wellen oder um Teilchen handelt. Hattet ihr das auch?

@eckisfotos - Ja, das war ernst gemeint. Man kann sich ein Raw-Bild nicht direkt ansehen (vielleicht mit einem Hex-Editor). Es wird immer eine Software verwendet, mit der man die Raw-Datei öffnet und ein Bild auf dem Monitor anzeigt. Diese Software errechnet die Farbwerte für jedes einzelne Pixel des Bildes aus dem Helligkeitswert des Pixels und den anderen Informationen der Raw-Datei. Die Standardeinstellungen der Software führen dazu, dass zuerst meist immer ein Farbbild angezeigt wird. Bei den Kameraherstellern gibt es sicher andere Software, mit der man die Helligkeitsinformationen das Sensors auch direkt darstellen kann und Regler für den Algorithmus, der die endgültige Darstellung bewerkstelligt. Diese Software geben sie uns aber nicht. Casa de Chrisso hatte es doch schon weitgehend beschrieben.

@NeoSam - Warum verstehst Du mich denn nicht? Ich habe doch alle Deine Fragen direkt beantwortet. Ich fotografiere in Raw, damit ich nicht zwingend vorher alles genau einstellen muss. Ich bearbeite das, was da ist. Ich fotografiere nicht für die MK, sondern zeige hier ein paar Beispiele von dem, was ich fotografiert habe. Dafür habe ich aber keinen eigenen MK-Workflow (abgesehen davon, dass ich die Bildbearbeitung gelegentlich weg lasse). Ja, ich habe auch schon Ausdrucke in 100x150 gemacht. Mein Ziel ist, dass die fertigen Bilder dann so aussehen, wie die Beauty-Portraits bei Dior in der Kosmetikabteilung des KaDeWe. Deinen vorgeschlagenen Contest finde ich jetzt nicht so spannend, aber Du kannst Dir ja gerne eines von V.nessas's Bildern nehmen, die gewünschte Beauty-Retusche machen und den Hintergrund aufpeppen und dann unterhalten wir uns, wo bei diesen Jpegs die Probleme lagen.
6 years ago
Ich hab ne Kamera für 3T€, da nehme ich als Grundlage für meine Bearbeitung nicht - um ein paar € Festplattenspeicher zu sparen - eine Datei, die per Standardeinstellungen schon hinsichtlich Farbtiefe beschnitten und auch noch in einem lossy Format ist (jpg 8 bit), sondern die maximal verfügbare Qualität (raw 14bit).
Man braucht das sicherlich nur in Extremfällen, aber ich mag auch ACR in PS für erste Anpassungen (Belichtung, Weissabgleich, Lichter, Sättigung...).
6 years ago
die RAWs sind mir von der dateigröße viel zu groß. Dann muss ich während des Shootings laufend die Karte wechseln und die Festplatte schafft auch keine 100 shootings.

Nee danke, dann lieber JPG auf mittlerer Größe und Komprimierung. Dann passt echt was auf die Karte.
6 years ago
Schon mal ein Banding-Problem beim Farbübergang im blauen Himmel gehabt? jpg (8bit ist Ende Gelände) bleibt nur weichzeichnen, im raw-Modus mit 16bit gibt es deutlich mehr Farben = bessere Abstufungen.
Das wirkt sich natürlich auch beim aufhellen abgesoffener Tiefen und sehr heller Bereiche aus, dabei spielt es keine Rolle welche SW benutzt wird, in PS steht z.B. der camera-raw filter auch für jpgs zur Verfügung. Nur die Probleme der Farbtiefe und der jpg-Kompression durch die Kamera (aber auch einstellbar!) ist dann festgeschrieben, raw - Bilder sind in der Hinsicht non-destruktiv.
Es gibt nur eine vernünftige Wahl: raw+jpg in der Kamera einstellen, und um fotografieren nicht ganz zu verlernen die jpgs angucken (manchmal reicht ja die Qualität) und dann Fehler bzw. jpg - Defizite in der BEA durch raw - Bearbeitung ausbügeln.
6 years ago
Interessante Beiträge. Zumindest in der Theorie.
Den "richtigen" Weg könnte nur die Praxis zeigen. Man nimmt ein Foto in JPG und gleichzeitig in RAW auf.
Das JPG natürlich mit bester Kompression.
Das Bild sollte schon scharf und korrekt belichtet sein.
Die RAW-Befürworter bearteiten das RAW und die JPG Fans bearbeiten das JPG. Sagen wir mal für die Bildgröße 20x30.
Die volle Auflösung wird auf einer Plattform online gestellt und dann beginnt es interessant zu werden...
Habe leider zu wenig Zeit das in die Hand zu nehmen.
Wie sieht es mir dir aus, NeoSam ?
6 years ago
@fotovisionen - Genau darum geht es doch hier gar nicht. Wenn ich die Kamera vor der Aufnahme perfekt einstelle, dann werde ich aus dem resultieren Jpeg in fast allen Fällen ein Endresultat erreichen, das dem, das aus dem Raw entwickelt wurde, in nichts nachsteht. Bei dem von Dir vorgeschlagenen Test wirst Du am Ende nur die individuellen Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmer miteinander vergleichen können.
#87
6 years ago
Ich entwickel in RAW, weil ich nicht für die MK entwickel.
Die MK ist einfach ein Abfallprodukt, weil ich keine Lust habe, dafür noch mal zu entwickeln. Ich verkleiner dann und konvertiere nach JPEG.
Und RAW grundsätzlich, weil ich damit andere und vor allem die Bilder, die ich haben will, machen kann. Weil ich viel mehr Helligkeitsinformationen habe, auf denen ich das Bild verschieben kann.
Ich kann, zB im Studio, natürlich so fotografieren, dass alle Helligkeitsstufen ins JPEG fallen. Dann nutze ich beispielsweise die Kenntnisse des alten Ansel Adams. Vielleicht sind mir die Bilder dann gelegentlich zu langweilig. Gut, mein Problem.
Und wenn ich draußen fotografiere, dann kann ich möglicherweise jahrelang auf das passende Licht warten... und mein Motiv ist inzwischen weg. Das kann mir sogar bei RAW passieren ;-))
Diese Denkweise gilt aber nur für mich... ich habe schließlich bei meiner ersten Kamera noch den guten Gossen Sixtomat benutzt, weil sie keinen internen Belichtungsmesser hatte. Und da kam dann die Frage von Licht- oder Objektmessung. Aber da würde ich jetzt abschweifen. Notfalls Ansel Adams...
6 years ago
Mir scheint da noch ein grundlegendes Missverständnis vorzuliegen. Jede Kamera erzeugt ja zunächst völlig identische Sensordaten die im Zuge der Bildentwicklung (jpg stärker aber auch die raw-Daten werden schon in der Kamera bearbeitet) zu einem Bild gefertigt werden. Jeder Fotograf erzeugt ein individuelles Bild durch parametrisierbare Einstellungen an der Kamera (Belichtung, Farbtemperatur etc.) und Kameraindividuelle Algorithmen (Schärfung,Bildstyleetc.) die nicht offengelegt sind. Bei identischer Behandlung in einem raw-file bliebe immer noch der entscheidende Unterschied dass man die Kompressionsverluste des jpgs in raw simulieren kann aber nie die Infos des jpgs auf raw-Niveau heben kann.
Natürlich gibt es auch Kameraalgorithmen die EIN jpg quasi unaufholbare Vorteile verschaffen: z.B. Fokusstacking. Dazu müsste die Kamera mehrere raws ausgeben und die BEA wäre möglich wenn auch aufwendig.
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat fotovisionen:
Den "richtigen" Weg könnte nur die Praxis zeigen. Man nimmt ein Foto in JPG und gleichzeitig in RAW auf.
Das JPG natürlich mit bester Kompression.
Das Bild sollte schon scharf und korrekt belichtet sein.
Die RAW-Befürworter bearteiten das RAW und die JPG Fans bearbeiten das JPG.

Der Vergleich wäre unfair, weil ein korrekt belichtetes Bild im RAW Format einen
viel größeren Kontrastumfang und deutlich mehr an Tonwertabstufungen bietet
als im JPG Format. Das ist vergleichbar mit einem Negativ, welches auch mehr
Kontrastumfang und Tonwertabstufungen hat, als ein Positiv / Papierabzug.

Jedes Bild wird immer zweimal belichtet:

1. Bei der Aufnahme mit der Kamera
2. Bei der Vergrößerung für den Abzug

Das RAW Format bietet für die zweite Belichtung viel mehr Möglichkeiten um
Kontraste, Tonwerte, Farben usw. passend auszuarbeiten als das JPG Format,
weil der größere Informationsumfang einer RAW Datei weggeschnitten und
komprimiert wird, sobald man eine JPG Datei daraus macht.

Die Kunst der Bildentwicklung besteht darin, den größeren Umfang der Vorlage
möglichst gut auf den kleineren Umfang des Abzugs (oder der Darstellung auf
dem Monitor) zu übertragen. Das kann man der Kameraautomatik überlassen
(wenn man JPG fotografiert), oder man nutzt die größeren Möglichkeiten selbst
(wenn man RAW fotografiert).
6 years ago
Älteste. Diskussion. Ever.
RAWs enthalten in alle Bereichen mehr Daten. Da kann man was draus machen oder es lassen. Ich mache es, weil ich das Maximum aus meinen Aufnahmen holen will.
6 years ago
Es spricht wirklich viel für RAW, aber was man hier teilweise hier so liest ...
@Matthias Zabinski
Wenn man einen physikalischen Teilaspekt aus dem Zusammenhang reisst, dann kann man tatsächlich behaupten, dass RAWs keine Farbe haben. Tatsächlich ist das aber Bullshit.
Richtig ist, dass Sensoren Licht sammeln und das Ergebnis dann mehr hell oder mehr dunkel ist. Die Farbinformation wird nicht daraus "errechnet". Vielmehr ist es so, dass dafür gesorgt wird, dass es für jeden einzelnen Bildpunkt 3 Sensoren gibt, die nur das Licht bestimmter Wellenlängen aufnehmen. Auf diesem Weg wird die Farbe bestimmt. Diese drei Werte gibt es auch beim JPEG.
Auch Deine Behauptung "Man kann sich ein Raw-Bild nicht direkt ansehen (vielleicht mit einem Hex-Editor). Es wird immer eine Software verwendet, mit der man die Raw-Datei öffnet und ein Bild auf dem Monitor anzeigt." ist eine völlig richtige Behauptung. Trotzdem ist auch das Bullshit, denn Du implizierst damit, dass das beim JPEG nicht so ist. Das Gegenteil ist der Fall: Denn auch beim JPEG benötigt man eine Software, die die Folge von Bits in der Bilddatei interpretiert. Dabei kommt die Komprimierung bzw. Dekomprimierung noch erschwerend hinzu! Bei raw ist es allerdings so, dass es kein einheitliches Format gibt, sondern herstellerabhängig ist. Das macht die Sache unübersichtlich und mir stellt sich die Frage, ob Fotolabore raw akzeptieren.
Über 90 Beiträge? Wtf? Die lese ich jetzt nicht, mir reicht schon die letzte Seite -.-
Wenn ich sowas schon sehe:
Vielmehr ist es so, dass dafür gesorgt wird, dass es für jeden einzelnen Bildpunkt 3 Sensoren gibt, die nur das Licht bestimmter Wellenlängen aufnehmen.


Macht doch wie Ihr wollt. Ich nehme Raw. Man kann aber auch was anderes nehmen - hat halt alles so seine Vor- und Nachteile.
Oder ist das eine Reaktion auf das Pimp-Forum und das unsinnige 'Mimimimi, iiih, Jpegs kann man doch nicht bearbeiten'-Geheule (gerne vorgetragen von Leuten, die das auch mit Raws nicht hinbekommen)?
6 years ago
Ja, das ist die Fortsetzung zum Gejammer über die schlechten Jpegs.
Ich habe es befürchtet. Aber besser hier als dort :D
6 years ago
Oops, habe den Kommentar aus Versehen im falschen Tröt gepostet:
____

Nun habe ich es mal ausprobiert, wie groß der Unterschied beim Weißabgleich wirklich ist.
Also: Bei einem Raw die Farbtemperatur massiv ins Blaue gezogen, dann nach Photoshop als Smart Objekt exportiert.
Das Smart Objekt kopiert und die Kopie gerastert. So hatte ich die Raw-Ebene direkt unter der Ebene, die das aus dem Raw entwickelte Bild enthielt.

Dann in der Raw-Ebene die Temperatur wieder massiv wärmer gemacht (also um 3000K erhöht) und anschließend versucht, das gleiche in der entwickelten Bild-Ebene über den Camera Raw Filter zu machen. Das Ergebnis war echt übel: Die komplette Belichtung wurde kaputt gemacht, das Bild ist viel heller und kontrastärmer geworden, die Farben waren hässlich, flau, grünstichig und massiv anders als beim Raw.

Fazit: Die Farbtemperatur-Anpassung im Raw war zig mal schöner als über Camera Raw Filter im entwickelten Bild. Raw erlaubt mir also eine für mich bessere relevante und sichtbare Korrektur der Farbtemperatur.

Die, die lieber JPG fotografieren, weil für sie die Korrektur nicht notwendig oder die Qualität nicht relevant ist, dürfen das natürlich gerne weiter machen.
@J Reber: Ja, das ist eben der fundamentale Unterschied zwischen Raw und Bitmap-Dateien (Jpeg, Tiff, was auch immer), der mir anfangs auch nicht klar war - mich dann aber, nachdem mir genau dieser Unterschied irgendwann unfreundlich um die Ohren gehauen wurde, dazu bewegt hat, immer Raw zu nehmen.

Bei Bitmaps existieren bereits alle Bildpunkte mit festen Farbwerten. Was auch immer man nun mit dem Bild anstellt, man verschiebt Farbwerte - und wenn man das extrem macht, kann das extreme Folgen haben.

Bei einem Raw ist das etwas anders, weil es da noch keine vollständige Bildpunkte gibt, sondern nur die Helligkeit eines der drei RGB-Kanäle pro Pixel. Die anderen beiden müssen dazugerechnet werden. Das ist an sich eine sehr aufwendige Aktion (weshalb es auch kaum Programme gibt, die Raws tatsächlich anzeigen können - und selbst diese Programme einiges an Zeit benötigen, um was darzustellen - die müssen nämlich ordentlich rechnen...). Andererseits gibt das Fehlen von zwei Kanälen dem Programm aber auch einige Freiheiten. Wenn die eh dazu gerechnet werden müssen, dann kann man nebenbei auch andere Dinge beachten: dass die Kanäle im Verhältnis zueinander noch ok aussehn, dass die Tonwerte einigermassen stetig verteilt sind usw.

Es ist bspw. auffällig, dass auch extreme Manipulationen im Raw-Konverter sehr viel seltener zu Tonwertabrissen führen als analoge Operationen mit Bitmaps bspw. in Photoshop.
Darum sollten so massive Eingriffe in Farben und Kontraste stärker im Konverter durchgeführt werden als in PS (da kann man dann den Feinschliff machen). So zumindest meine Erfahrung.
6 years ago
JPEG ist kein Bitmap Format
die Werte der einzelnen Pixel müssen aus den Informationen der Blöcke ( auch aus den der umgebenden Blöcke) erst wieder berechnet werden. Keine Direkte Abbildung Bit zu Pixel
Ist ein Block fehlerhaft wirkt sich das im Prinzip auf alle Pixel des Bildes aus.

Und RAW sind oft in einem TIFF Format abgespeichert.
Ich hab 907529345 Erbsen.
Dir ist schon klar, was ich damit meinte? Volle Bildinformation mit allen Kanälen vs. reine Helligkeit eines Kanals?

Dass Raws (das Wort Raw ist übrigens im Gegensatz zu JPEG kein Akronym, darum darf man es gerne nur am Anfang groß schreiben) oft Tiff als Dateiformat wählen ist dabei relativ irrelevant, weil Tiff eh nur ein Containerformat ist, in das man quetschen kann, was man will.
6 years ago
wenn du Erbsen hast dann schreib nicht von Bohnen zu Leuten die keine Hülsenfrüchte kennen
#100Report

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