Neue Modelle - Fotografen machen sich zum Narren - Honorar 566

2 years ago
Marcus Hartwig (Primepix)
Wobei ich ja vorher auch schon mal schrieb, dass man auch kein Gewerbe benötigt um eine Gage zu bekommen.

Falls man die ''Gage'' im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit bekommt, stimmt das. Allerdings muss dann selbige angemeldet werden... ändert also leider am ''Prinzip'' nichts.

Hast du nähere Infos, in welchen Fällen gar nichts angemeldet werden muss?
#141Report
2 years ago
Natürlich "kenne" ich Miss Dawn. Und der Leitfaden wurde ursprünglich auch mit ihrem Account veröffentlicht. Trotzdem heißt das nicht zu 100% zwingend, dass sie es selbst geschrieben hat. Es gab damals Zweifel. Dass sehr forsche Hacken auf andere Modelle, könnte man aber auch als Form eines Konkurrenzkampfs deuten.
#142Report
2 years ago
Ursprünglich war mal die Rede von Stundenlöhnen. Dann hat jemand daraus Stundensätze gemacht. Ebenso wurde zu Beginn nur von neuen Models gesprochen. Ob diese Models sich ab und zu ein Taschengeld verdienen möchten, ein Gewerbe betreiben oder als selbstständige Künstler in die Künstlersozialkasse einzahlen, das wurde nicht differenziert. Wie man von Stundenlöhnen über die Arbeitskosten pro Stunde zu kalkulatorischen Stundenverrechnungssätzen kommt steht vereinfacht in Wikipedia. Das jeweilige Geschäftsmodell des Models beeinflusst diese Berechnungen.

Das Problem hier im Forum ist, dass Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung regelmäßig munter durcheinander geworfen werden. Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, die jeweilige Intension der unterschiedlichen Beiträge zu erfassen, stellt man fest, dass fast jeder immer ein bisschen Recht hat. Aber eben immer nur ein bisschen - und dann fangen die Streitereien an, denn es sind immer in paar Leute dabei, die wollen vollkommen Recht haben und den anderen Diskussionsteilnehmern beweisen, dass diese im Unrecht sind.
#143Report
2 years ago
Marcus Hartwig (Primepix)

Nur weil du mit etwas nebenher Geld verdienst musst du kein Gewerbe anmelden.


Ok. Aber eine Rechnung kann man schon verlangen. Bisher habe ich für bezahlte Shootings nur Modelle gebucht, die mir eine Rechnung ausstellen konnten. Fernerhin habe ich das gezahlte Honorar im Model Release dokumentiert.

Wenn ich bei einem Model bezüglich TFP anfrage und zur Antwort bekomme, dass nur PAY möglich ist, dann mache ich mir oft den Spaß nachzufragen, ob mir das Model eine Rechnung ausstellen kann. Da müssen die Damen dann meistens passen.
#144Report
2 years ago
Nur weil du mit etwas nebenher Geld verdienst musst du kein Gewerbe anmelden. Den Fehler hab ich damals begangen, weil ich genau davon ausgegangen bin. Wenn es nicht regelmäßig ausgeübt wird und auch nicht Unmengen an Geld einbringt, wird das oft eher als "Liebhaberei" bei den Finanzämtern verbucht.

Gewerbe setzt voraus:

1. eine gewerbliche Tätigkeit (also keine freiberufliche, keine Landwirtschaft und keine Verwaltung ausschließlich eigenen Vermögens)
2. die Tätigkeit muß "nachhaltig angelegt" sein, d.h.: nicht nur einmalig. Wer's also öfter macht, handelt gewerblich.
3. es muß Gewinnerzielungsabsicht bestehen, Gewinnerzielung ist nicht nötig.

Modeln für Geld ist als Gewerbe definiert, und wer "gelegentlich" in der Absicht, Geld damit zu verdienen, modelt, MUSS ein Gewerbe dafür anmelden.

"Liebhaberei" ist steuerlich etwas völlig anderes, der Weber (der alte Steuerfuzzi) wird's gern ausführlicher erklären.

Zur "Liebhaberei" erklärt das Finanzamt eine Tätigkeit, wenn es unterstellt, diese werde nicht zur Gewinnerzielung betrieben, sondern dazu, Kosten für ein Hobby von der Steuer absetzen zu können.

Beispiel: vermögender Mensch kauft Yacht, weil Hobby-Segler. Weder Anschaffung noch Unterhalt kann er von der Steuer absetzen. Anschaffung soll 500.000 Euro kosten, jährliche Unterhaltskosten 20.000 Euro.
Nun verchartert der vermögende Mensch zweimal im Jahr die Yacht und kassiert dafür insgesamt 10.000 Euro.
Dafür meldet er ein Gewerbe an - "Yachtcharter" - und macht die ganzen Kosten steuerlich geltend.

Das guckt sich das Finanzamt drei Jahre lang an, und dann sagt es: "Liebhaberei!" Weil: die Einkünfte stehen in keinem Verhältnis zu den Kosten, und die Sache ist offensichtlich in Wahrheit ein kostspieliges Hobby.

Und dann... ist Kacke am Dampfen, denn dann verlangt das Finanzamt die eingesparten Steuern durch den Abzug der "Betriebkosten Yachtcharter" für die drei Jahre nachträglich ein...

"Liebhaberei" gibt's steuertechnisch vereinfacht gesagt immer nur, wenn man versucht, mehr abzusetzen, als man einnimmt. Der Weber möge mich korrigieren oder ergänzen, wenn ich zu vereinfachend war.
#145Report
2 years ago
Ich bin gerade übere die MK-Mottenkiste gestolpert und habe den "berühmten" Leitfaden von dem Modell "Miss Dawn" gefunden:
https://www.model-kartei.de/forum/thread/76049/miss-dawns-kleiner-leitfaden-fr-anfngermodelle/?page=0

Nur mal so ...
Ich habe allerdings Zweifel, ob das wirklich ein Modell geschrieben hat.

Das hat ihr Betreuer... äh... Vormund ... äh Modelmanager geschrieben. Und es war damals genauso Unfug wie heute.
#146Report
2 years ago
@Moments & Emotions:
Falls man die ''Gage'' im Rahmen einer freiberuflichen Tätigkeit bekommt, stimmt das. Allerdings muss dann selbige angemeldet werden... ändert also leider am ''Prinzip'' nichts.

Exakt so ist es. ;-)
#147Report
2 years ago
In welchen Berufen sind denn bitte Stundensätze von 125€/h normal?

Anwälte. (Nicht alle.)
Unternehmensberater. (Viele.)
Renommierte Fotografen.
Gute IT-Profis.

Der aktuelle Stundensatz liegt im Durchschnitt aller Freiberufler in Deutschland übrigens bei 93,89 €. (2022)
#148Report
2 years ago
@grisii photo:
Was die Models aus der Ukraine etc. angeht handelt es sich oft um Vermittler. Ich würde so ein Model gar nicht buchen, da für mich total undurchsichtig ist ob das mit rechten dingen zu geht. Ich will keinem was unterstellen, wissen tue ich es aber nicht.

Und wir vergessen dabei selbstverständlich nicht, daß

- ukrainische Models eine Arbeitserlaubnis brauchen, um in Deutschland bzw. der EU gegen Bezahlung modeln zu dürfen.
- alle Models mit Wohnsitz außerhalb von Deutschland bei der Agentur für Arbeit mit dem dafür vorgesehenen Formular angemeldet werden müssen, wenn man sie engagiert.
- der Auftraggaber auf das Modelhonorar Quellensteuer abzuführen hat.

Aber da sich selbstverständlich alle daran halten... ;-))))
#149Report
2 years ago
Tom Rohwer

Tom, Gott sei Dank haben wir dich!
Wir wären hoffnungslos verloren.
#150Report
Moments & Emotions
Da hat Tom Rohwer ja nun schon einiges zu geschrieben, wobei ich das aus meiner Erfahrung nicht alles so bestätigen kann. Und ich spreche jetzt wirklich nur von meiner Erfahrung:
Ich habe vor Jahren mal ein Kleingewerbe angemeldet, weil ich dachte "Hey, ich will für ne Hochzeit, die ich begleite, Geld nehmen, ich brauch ein Gewerbe." Dann kamen direkt natürlich Finanzamt, BG usw....
Da mein Hauptarbeitgeber aber einer Nebentätigkeit zustimmen muss und ich diese nur eingeschränkt ausüben durfte, war der Umfang und die Einkünfte minimal. Ebenso hatte ich vlt. mal zwei Hochzeiten und drei Bewerbungsshootings im Jahr. Und irgendwann sagte man mir halt: Wofür hast du ein Gewerbe? Das ist so selten und wenig, schreib einfach eine Privatrechnung und gib es bei der Steuer an. Ich denke also, dass auch "gelegentlich" schon einen gewissen Umfang haben sollte.

Manfred #
Da hast du vollkommen Recht. Da sollte man als Fotograf halt auch dran denken und ich gebe zu: ich hab es bisher viel zu häufig vergessen. Es steht halt im Vertrag aber ich hab weder eine Rechnung noch Quittungen bekommen.

Und wie Matthias auch schrieb:
Hier wird halt auch viel durcheinander geworfen. Passiert im Eifer des Gefechts nun mal auch. Google mal "Selbständigkeit". Die eine Definition erzählt einem was von Verhalten (selbständiges Verhalten) und die nächste halt was von Selbständigkeit im Sinne des Arbeitslebens:

"Selbstständige sind Personen, die ein Unternehmen oder einen Betrieb beziehungsweise Arbeitsstätte als Eigentümerinnen beziehungsweise Eigentümer, Miteigentümerinnen beziehungsweise Miteigentümer, Pächterinnen beziehungsweise Pächter oder als selbstständige Handwerker oder Gewerbebetreibende leiten sowie freiberuflich Tätige. ...." (Quelle: Statistisches Bundesamt)

Und ich weiß halt nicht, ob man das so auf viele der Modelle hier anwenden kann. Müsste man wohl, aber wahrscheinlich denke diese da nicht drüber nach...

Und danke Tom, ja wir haben ja schon festgestellt, dass wir in diesem Missverständnis einfach von unterschiedlichen Voraussetzungen ausgegangen sind. Einer vom Angestelltenverhältnis, der andere von Freiberuflern.
#151Report
2 years ago
Tom Rohwer
Das hat ihr Betreuer... äh... Vormund ... äh Modelmanager geschrieben.

Woher kommt diese *Information*? Das wurde ja nicht nur in der MK, sondern auch in diversen anderen Foren diskutiert und teilweise auch noch Jahre später. Alles zumindest sehr konsistent. Ich glaube sogar, den Text mal in einem Buch oder einer Zeitschrift gesehen zu haben (auf jeden Fall gedruckt).
#152Report
2 years ago
Tom Rohwer

#145 ''Gewerbe setzt voraus''...

Wo steht das? Quellenangaben!
Oder hast du dir das alles ausgedacht?

Und was soll die Info mit der Yacht? Gibt es da irgendwie welche Verbindungen zun Thema oder überhaupt zur Fotografie? Schau mal, ''wir'' müssen deine Flagge und dazu noch dein politisches Statement mit jedem deiner Kommentare ertragen. Und dann bringst du noch ein Beispiel, welches auf Voraussetzungen beruhen, die du einfach so (ohne Quellenangabe!!!) in den Raum geworfen hast. Was soll das??? Und das ist ja nicht das erste Mal. Mittlerweile ist das für mich reinste Provokation!
#153Report
2 years ago
#146
Tom Rohwer
Das hat ihr Betreuer... äh... Vormund ... äh Modelmanager geschrieben. Und es war damals genauso Unfug wie heute.


Die Verfasserin ist mir mit Klar-Namen bekannt. ''Betreuer'', ''Vormund'', was möchtest du damit in den Raum werfen?
#154Report
2 years ago
[@tom roh]

- der Auftraggaber auf das Modelhonorar Quellensteuer abzuführen hat.


Wo hast du das her? Das Model hat die Einnahmen selbst zu versteuern.
#155Report
2 years ago
Das "slava" heißt tatsächlich Ruhm.

In konkret dieser Hinsicht muß ich mich bei Dir entschuldigen.
Wo Du Recht hast, da hast Du Recht.
Das ist natürlich Regelkonform.
Zwei Ukrainerinnen haben es übersetzt und die müssen es wissen.
#156Report
2 years ago

- alle Models mit Wohnsitz außerhalb von Deutschland bei der Agentur für Arbeit mit dem dafür vorgesehenen Formular angemeldet werden müssen, wenn man sie engagiert.


Du meinst mit Wohnsitz außerhalb der EU? Bei Arbeitnehmern ist das tatsächlich so. Ich kenne das Formular. Ich habe das selbst schon einige Male ausgefüllt. Es dauert mehrere Wochen, bis die Genehmigung von der Agentur für Arbeit kommt. Aber gilt das auch für Selbstständige?


- ukrainische Models eine Arbeitserlaubnis brauchen, um in Deutschland bzw. der EU gegen Bezahlung modeln zu dürfen.


Bei einem ukrainischen Model mit Wohnsitz in Deutschland und angemeldetem Gewerbe gehe ich mal davon aus, dass die Arbeitserlaubnis vorhanden ist.
#157Report
2 years ago
Marcus Hartwig (Primepix)

Vielleicht ist es auch Ermessenssache?!

Ich wollte vor Jahren mal klären, ab wann Gewerbeeinkünfte das Freiberuflerdasein kompromittieren. Die beste Auskunft war: grundsätzlich ziemlich schnell... aber genau weiß man es erst, wenn das Finanzamt beginnt, einem Probleme zu machen... :-D
#158Report
2 years ago

In welchen Berufen sind denn bitte Stundensätze von 125€/h normal?


Für freiberufliche Ingenieure in der Automobilindustrie werden so um die 80 € exklusive Mehrwertsteuer gezahlt. Insofern sind 125 € nicht vollkommen realitätsfern.

Bei professionellen Modellen, die ihr Gewerbe ordnungsgemäß angemeldet haben, sind Stundensätze von 80 € bis 100 € vollkommen üblich. Einmal hat ein Model, das sich bei mir um einen Job beworben hat, als Stundensatz 150 € angegeben und die Bilder in der Sedcard waren in etwa so, wie es der TO zu Beginn beschrieben hat. Dieses Model habe ich natürlich nicht gebucht.
#159Report
nö, es war kein Frust. es ist fortlaufend weiterhin albern
#160Report

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