Wir sind die Urheber ! 266

10.05.2012
Original von Ondi

[quote]Original von Carl vom Westhafen
[quote]Original von Ondi
[quote]Original von Carl vom Westhafen
Abgesehen vom Kommerz gibt es 2 weitere Punkte für das Urheberrecht:

Es ist Kundenschutz/Modelschutz im fotografischen Bereich. Ohne Urheberrecht könnte jeder Neu-Fotograf einfach die Bilder der anderen Fotografen kopieren und als seine Leistung hinstellen, und behaupten, er könne sowas.

Weiter ist das "sich mit fremden Federn schmücken" halt schon eine bodenlose Unverschämtheit, was die meisten - auch die typischen Internetnutzer - so empfinden, aber ohne Urheberrecht steht dem "sich mit fremden Federn schmücken" nichts mehr im Weg.

Ist über StGB § 263 (Betrug) abgedeckt.
[/quote]
Wenn das so wäre, dann müßte es tatsächlich viele Verfahren wegen Betruges nach Kopieren von Fotos geben.
Insbesondere wurden Neufotografen in der MK schon erwischt mit fremden Fotos, aber mir ist nicht bekannt, dass einer davon wegen Betruges bestraft wurde.
Das Urheberrecht ist da schon ein viel schärferes Schwert.[/quote][/quote]

Original von Ondi

Es ist einfacher anzuwenden, nicht schärfer. Im Gegenteil. Betrug ist eine veritable Straftat, ein Verstoß gegen das Urheberrecht ist da eine leicht andere Liga.

In unserem Rechtssystem geht man halt gerne den Weg des geringsten eigenen Aufwands um seine Interessen durchzusetzen.

Wenn diese Straftaten, nämlich das Vortäuschen falscher Tatsachen, auch tatsächlich mit dem Betrugsparagrafen verfolgt würden gäbe es auch weniger Betrüger auf diesem Gebiet. Auch mal eine Sichtweise. ;-)

Strafgesetzparagrafen sind wenn es um einzelne kleine Dinge wie "ein Foto" geht wenig wirksam, die Staatsanwaltschaft hat einfach keine Zeit, MK-Fotograf Nr. 845393 wegen Foto Nr 37 anzuklagen.
10.05.2012
Okay, die Fresken kann man schlecht nahezu identisch kopieren. Aber schau dir mal die Mona Lisa in Paris an. Nur ein Tipp: ist nicht das Original, was du da siehst. ;-)

Nix kurz gehüpft!

Und was die anderen von mir aufgeführten Künstler angeht - die konnte man auch mit damaligen Mitteln schon kopieren - Druckerpresse war z.B. schon lange erfunden. Noten wie Literatur konnte man einfach kopieren, Malerei ist aufwenidiger aber ebenso schon lange möglich. Und trotzdem haben die Künstler ihr Leben gut führen können. Warum? Die hatten einfach ein anderes "Verwertngsmodell". Und weil ein Original einfach einen höheren Stellenwert hat und dafür bezahlt wurde - und teilweise noch wird.


Original von ralph g. *_*
und wie hätten mona lisa oder michelangelos fresken in der sixtinischen kapelle damals reproduziert werden sollen? ein wenig kurz gehupft, der markige kommentar.


[quote]Original von Ondi
Mein Senf (als Urheber in mehrfacher Hinsicht) dazu:

Schafft das beknackte Urheberrecht komplett ab!

Warum? Wie brauchen es nicht. Die größten* "Urheber" in der Menschheitsgeschichte konnten fast allesamt drauf verzichten. Die großen Meisterwerke unserer europäischen Kultur, egal ob in Musik, Malerei oder Literatur sind zu großen Teilen vor Erfindung des Urheberrechts entstanden.

Die Mona Lisa von Da Vinci, die Malereien in der sixtinischen Kapelle von Michelangelo - entstanden lange bevor überhaupt jemand ernsthaft dran gedacht hatte, es könne etwas wie geistiges Eigentum geben.
[/quote]
10.05.2012
Da Vinci, Michelangelo, Beethoven, Mozart ... mal darüber nachgedacht, wovon die gelebt haben? Jepp, Auftragsarbeiten.

Sie wurden für ihre Werke bezahlt, und die Gefahr des Kopierens bestand in weiten Teilen noch nicht im heutigen Maße - die sixtinische Kapelle paßt nun auch nicht in jedes Wohnzimmer.

Klar wurden immer schon Inspirationen bei den Kollegen geholt - aber es war auch in weiten Teilen schlicht Handwerk.

Heute sind verlustfreie Kopien wesentlich leichter zu machen - die Rahnembedingungen sind mittlerweile andere. Keine Musiker könnte heute davon leben, wenn er sich nur auf Auftragsarbeiten beschränken würde - damit wäre die Musikbranche tot. Stockfotografie würde keinen Cent mehr einbringen - damit entfiele auch in weiten Teilen die Reserve für freie, künstlerische Arbeiten.

Wer schriebe noch ein (Fach-)Buch, wenn damit das Leben nicht finanziert werden könnte?

Das einzige, was noch funktionieren würde, wäre eine Abhängigkeit von Mäzenen und Gönnern - wer die hat, kann es sich noch leisten, etwas zu erschaffen - wer die nicht hat, kann es sich nicht mehr leisten, kreativ zu sein ...


Original von Ondi
Mein Senf (als Urheber in mehrfacher Hinsicht) dazu:

Schafft das beknackte Urheberrecht komplett ab!

Warum? Wie brauchen es nicht. Die größten* "Urheber" in der Menschheitsgeschichte konnten fast allesamt drauf verzichten. Die großen Meisterwerke unserer europäischen Kultur, egal ob in Musik, Malerei oder Literatur sind zu großen Teilen vor Erfindung des Urheberrechts entstanden.

Die Mona Lisa von Da Vinci, die Malereien in der sixtinischen Kapelle von Michelangelo - entstanden lange bevor überhaupt jemand ernsthaft dran gedacht hatte, es könne etwas wie geistiges Eigentum geben.

Die Engländer waren die ersten, die so etwas wie Urheberrecht einführten. Und doch lebte deren bekanntester Schriftsteller gut 150 Jahre vor der Einführung des "Statute of Anne" 1710 nicht schlecht von seinen Werken. Beethoven, Mozart, Goethe etc. lebten alle bevor es in Deutschland Urheberrechte gab.

Die Kunst lebt geradezu davon sich hemmungslos bei den Ideen unserer Mitmenschen bedienen zu können. Es liegt in unserer Natur, die Werke des anderen zu sehen und zu hören, sie in uns auf zu nehmen und in uns wirken zu lassen. Und dann unsere Fassung davon zu machen. Unsere eigene Interpretation. Das nennt man Inspiration.

Ein Kunstwerk entsteht nicht einfach aus dem nichts, sondern ist das Resümee unseres bisherigen künstlerisch erlebten. Kulturgeschichte ist Kopiergeschichte!

Der Höhepunkt der europäischen Kulturgeschichte war vor Einführung des Urheberrechts. Ist doch komisch, dass in den meisten europäischen Ländern die Epoche des höchsten kulturellen Schaffens ziemlich exakt zu dem Zeitpunkt endete, an dem im jeweiligen Land das Urheberrecht eingeführt wurde.**

Seit dem es geistiges Eigentum gibt wird nur noch daran gearbeitet dieses Eigentum zu mehren, Profit draus zu schlagen, statt kulturell wertvolles zu schaffen. Ein Verwerter ist nur daran interessiert das massentauglichste erstellen zu lassen, nicht das schönste Werk. Der originäre Auftraggeber aus Mittelalter oder Renaissance, den die im Eingangs-Posting erwähnten "Urheber" so schmähen, wollte das schönste Werk mit seinem Geld finanzieren, der hat keine vorherige Marktforschung betrieben sondern eine Vision eingefordert!

Ist jetzt etwas länger geworden, aber bei so einem Statement in diesem Forum will ich meine Ansicht lieber begründet darlegen.

Und jetzt macht mich nieder! ;-)


* größten im Sinne von großartigsten Künstler
** sicher wird heutzutage mehr "Kultur" geschaffen als noch vor 250 Jahren. Aber 1. sind wir heute deutlich mehr Menschen und 2. halten wir die damaligen Künstler immer noch verdammt hoch!
10.05.2012
Du sagst es doch eigentlich schon selber..

Damals wurde das althergebrachte Modell (Auftraggeber bezahlt Künstler) ausgetauscht gegen ein neues (Künstler produziert für Verwerter). Was spricht dagegen dieses Modell jetzt wieder auszutauschen?

Und die Musikbranche hat ja schon gelernt. Oder glaubst du, dass die angesagten Musiker ihr Geld immer noch hauptsächlich mit Tonträger-Verkäufen machen? Konzerte, VIP-Tickets etc. Die Musikbranche wird auf einmal wieder kreativ - zumindest bwas die Arten des Verdienstes angeht..


Original von Image Worx

Früher, da gab es auch noch so etwas wie "Ehre", damals hätte es sich kaum einer getraut, sich einfach etwas zu nehmen ohne dafür zu bezahlen. Wer es dennoch tat wurde mit Strafen gepeinigt die man heutzutage nicht mal für schwerere Verbrechen bekommen würde.
Maler, die ein (nicht zu vervielfältigendes (!)) Bild geschaffen haben händigten dies eben nur gegen Bezahlung an ihre Auftraggeber aus, bzw. wurden während der Schaffenszeit kontinuierlich bezahlt, Auftraggeber kamen zum Teil für den Lebensunterhalt ihrer Künstler auf, während diese ihre Werke schufen.
Wer ein Bild besitzen wollte musste dafür bezahlen.
Es gab nichts, mit dem man sich Musik, die andere machten, nach Hause holen konnte, Grammophon, Schallplatte, CD und erst Recht MP3/iPod etc. waren weit weit weit entfernte Dinge, wer Musik hören wollte musste in ein Konzert gehen und dafür bezahlen!
Goethe und Schiller haben auch ohne Urheberrecht durch die Verkäufe der gedruckten Bücher verdient, sowas wie Kopierer und erst recht digitale Vervielfältigung gab es nicht, wer lesen wollte musste das Buch gegen Geld kaufen! Wer die Stücke sehen wollte musste in's Theater gehen und dafür bezahlen.
10.05.2012
Original von Ondi
[...]
Und was die anderen von mir aufgeführten Künstler angeht - die konnte man auch mit damaligen Mitteln schon kopieren - Druckerpresse war z.B. schon lange erfunden. Noten wie Literatur konnte man einfach kopieren, Malerei ist aufwenidiger aber ebenso schon lange möglich. Und trotzdem haben die Künstler ihr Leben gut führen können. Warum? Die hatten einfach ein anderes "Verwertngsmodell". Und weil ein Original einfach einen höheren Stellenwert hat und dafür bezahlt wurde - und teilweise noch wird.
[...]


Die kopierten Noten waren allerdings ohne das entsprechende Orchester oder Ensemble recht nutzlos ... und Orchester hatten damals nicht ganz die Verbreitung, die CD- und MP3-Player heute haben ... zumal auch der Platzbedarf nicht unerheblich ist.

Druckerpressen teilen ein ähnliches Schicksal - die standen nun auch nicht in jedem Haushalt. Und der Zeitaufwand, ein Buch mal eben in Bleilettern zu setzen war geringfügig höher als als der für das Ausdrucken eines .pdf-Files ...
10.05.2012
Das ist ein anderes Problem. ;-)

Aber rein rechtlich hat die Staatsanwaltschaft dem nachzugehen. Und die Beweislage ist so schwierig nicht, dass es wirklich eines kompletten Prozesses bedarf, oder? Es gibt ja auch einfache Strafbefehle u.ä.


Original von Carl vom Westhafen
[quote]Original von Ondi

[quote]Original von Carl vom Westhafen
[quote]Original von Ondi
[quote]Original von Carl vom Westhafen
Abgesehen vom Kommerz gibt es 2 weitere Punkte für das Urheberrecht:

Es ist Kundenschutz/Modelschutz im fotografischen Bereich. Ohne Urheberrecht könnte jeder Neu-Fotograf einfach die Bilder der anderen Fotografen kopieren und als seine Leistung hinstellen, und behaupten, er könne sowas.

Weiter ist das "sich mit fremden Federn schmücken" halt schon eine bodenlose Unverschämtheit, was die meisten - auch die typischen Internetnutzer - so empfinden, aber ohne Urheberrecht steht dem "sich mit fremden Federn schmücken" nichts mehr im Weg.

Ist über StGB § 263 (Betrug) abgedeckt.
[/quote]
Wenn das so wäre, dann müßte es tatsächlich viele Verfahren wegen Betruges nach Kopieren von Fotos geben.
Insbesondere wurden Neufotografen in der MK schon erwischt mit fremden Fotos, aber mir ist nicht bekannt, dass einer davon wegen Betruges bestraft wurde.
Das Urheberrecht ist da schon ein viel schärferes Schwert.[/quote][/quote]

Original von Ondi

Es ist einfacher anzuwenden, nicht schärfer. Im Gegenteil. Betrug ist eine veritable Straftat, ein Verstoß gegen das Urheberrecht ist da eine leicht andere Liga.

In unserem Rechtssystem geht man halt gerne den Weg des geringsten eigenen Aufwands um seine Interessen durchzusetzen.

Wenn diese Straftaten, nämlich das Vortäuschen falscher Tatsachen, auch tatsächlich mit dem Betrugsparagrafen verfolgt würden gäbe es auch weniger Betrüger auf diesem Gebiet. Auch mal eine Sichtweise. ;-)

Strafgesetzparagrafen sind wenn es um einzelne kleine Dinge wie "ein Foto" geht wenig wirksam, die Staatsanwaltschaft hat einfach keine Zeit, MK-Fotograf Nr. 845393 wegen Foto Nr 37 anzuklagen.[/quote]
[gone] ralph g
10.05.2012
das bedeutet aber auch, dass originäre kulturschöpfung nur noch nach dem willen der "haves" vonstatten gehen kann. was ich ne sehr schlimme sache fände. derzeit kann über vom urheber gesteuerte verbreitung ja auch noch ein lebensunterhalt bestritten werden, und zwar auf unabhängige weise. wenn das urheberrecht fällt, ist es damit vorbei.

und an unseren piratenparteibuchinhaber sei vermerkt: doch kurz gehupft - nur weil HEUTE im louvre eine kopie der mona lisa hängt, war das zum zeitpunkt ihrer entstehung noch kein thema. damals wurde das bild beim auftraggeber in den salon gehängt und gut - von dem bild wussten die, die bei ihm zu besuch waren und sonst keiner. es gab keine fotos davon, capice...
ich bitte doch mal den historischen kontext zu beachten.
diese "wir spielen revolution"-besoffenheit geht mir allmählich schwer aufn keks - piraten machen pfundweise parteitage und haben zur tagespolitik dennoch nichts maßgebliches beizutragen. ich prognostiziere denen keine karriere a la grüne, sondern ein schnelles verschwinden in der versenkung wenn auch den etwas langsameren unter uns klar wird, dass da nix konstruktives realistisches kommt. wir müssen einfach nur ein wenig warten.
10.05.2012
Ja ja, ist schon klar. Die Technik schreitet voran und damit die Möglichkeiten zu kopieren. Aber das macht ein überkommenes Verwertungsmodell immer noch nicht erhaltenswert.

Ich sag ja nicht, lasst uns zurück zum Mäzentum. Es gibt ja noch andere denkbare Modelle. Auch was die Finanzierung des von dir angesprochenen Fachbuchs angeht. Nur weil der Auftraggeber keine AG oder GmbH mehr ist heißt das ja nicht, dass es gar keinen Auftraggeber gibt.

Ich will einfach nicht mehr, dass der "Urheber" weiter Kopien verkauft, sondern wieder sein Werk.

Ein erschaffenes Werk wird bezahlt. Punktaus.
Und der Punkt mit der Rente lässt sich auch ganz einfach lösen - die Bezahlung anlegen!


Original von monochromatic
[quote]Original von Ondi
[...]
Und was die anderen von mir aufgeführten Künstler angeht - die konnte man auch mit damaligen Mitteln schon kopieren - Druckerpresse war z.B. schon lange erfunden. Noten wie Literatur konnte man einfach kopieren, Malerei ist aufwenidiger aber ebenso schon lange möglich. Und trotzdem haben die Künstler ihr Leben gut führen können. Warum? Die hatten einfach ein anderes "Verwertngsmodell". Und weil ein Original einfach einen höheren Stellenwert hat und dafür bezahlt wurde - und teilweise noch wird.
[...]


Die kopierten Noten waren allerdings ohne das entsprechende Orchester oder Ensemble recht nutzlos ... und Orchester hatten damals nicht ganz die Verbreitung, die CD- und MP3-Player heute haben ... zumal auch der Platzbedarf nicht unerheblich ist.

Druckerpressen teilen ein ähnliches Schicksal - die standen nun auch nicht in jedem Haushalt. Und der Zeitaufwand, ein Buch mal eben in Bleilettern zu setzen war geringfügig höher als als der für das Ausdrucken eines .pdf-Files ...[/quote]
10.05.2012
Original von monochromatic
Wer schriebe noch ein (Fach-)Buch, wenn damit das Leben nicht finanziert werden könnte?


Eine ziemlich einfache Antwort:
Die gleichen Leute, die auch jetzt schon frei im Netz ihr Wissen verbreiten (z.B. über Tutorials)

Ein Buch kann genausogut dazu dienen, den Bekanntheitsgrad zu steigern um Leute anzulocken, die z.B. einen Workshop buchen

Man kann selbst mit freier Software Geld verdienen. Nur eben über andere Wege als den direkten Verkauf


Was spräche z.B. dagegen, für jedes Bild welches ins Netz gestellt wird eine freie Verwendung zu erlauben? Der Urheber wird in den Metadaten hinterlegt und jeder kann es legal nutzen. Somit ist schon mal eine bessere Verbreitung gewährleistet.
Und wer das Bild in hoher Auflösung will, der zahlt halt extra dafür.
10.05.2012
Original von Ondi
[...]
Ich will einfach nicht mehr, dass der "Urheber" weiter Kopien verkauft, sondern wieder sein Werk.

Ein erschaffenes Werk wird bezahlt. Punktaus.

[...]


Von wem denn?
10.05.2012
Original von Ondi
Ist über StGB § 263 (Betrug) abgedeckt.
[quote]Original von Carl vom Westhafen
Abgesehen vom Kommerz gibt es 2 weitere Punkte für das Urheberrecht:
Es ist Kundenschutz/Modelschutz im fotografischen Bereich. Ohne Urheberrecht könnte jeder Neu-Fotograf einfach die Bilder der anderen Fotografen kopieren und als seine Leistung hinstellen, und behaupten, er könne sowas.
Weiter ist das "sich mit fremden Federn schmücken" halt schon eine bodenlose Unverschämtheit, was die meisten - auch die typischen Internetnutzer - so empfinden, aber ohne Urheberrecht steht dem "sich mit fremden Federn schmücken" nichts mehr im Weg.
[/quote]

Bedeutet die, dass wenn sich jemand ein Buch kauft in dem genau beschrieben steht wie der Fotograf (z.B. klassischer Akt im Studio ohne Requisiten) das Licht gesetzt hat, und dieses Bild dann nachstellt, ggf. mit dem gleichen Model, das er sich strafbar macht weil es so aussieht wie das Bild was bereits jemand anderes fotografiert hat ?
10.05.2012
Original von Pixelspalter
[...]
Und wer das Bild in hoher Auflösung will, der zahlt halt extra dafür.


... und stellt es dann ins Netz - Ende der Wertschöpfungskette ...
10.05.2012
Ich möchte nur kurz erwähnen, dass ich keinesfalls das Parteibuch der Piraten habe und sie, bisher zumindest, auch noch nie gewählt habe.

Nur weil ich gegen das Urheberrecht bin, bin ich nicht gleich ein Pirat.

Und um auf deinen Einwand mit der kopierten Mona Lisa einzugehen, es ging bei dem Beispiel darum, dass eine Kopie auch damals möglich war. Jedes Gemälde konnte man schon immer kopieren, nur wollte damals niemand eine Kopie. Und das ist auch historischer Kontext. ;-)



Original von ralph g. *_*
das bedeutet aber auch, dass originäre kulturschöpfung nur noch nach dem willen der "haves" vonstatten gehen kann. was ich ne sehr schlimme sache fände. derzeit kann über vom urheber gesteuerte verbreitung ja auch noch ein lebensunterhalt bestritten werden, und zwar auf unabhängige weise. wenn das urheberrecht fällt, ist es damit vorbei.

und an unseren piratenparteibuchinhaber sei vermerkt: doch kurz gehupft - nur weil HEUTE im louvre eine kopie der mona lisa hängt, war das zum zeitpunkt ihrer entstehung noch kein thema. damals wurde das bild beim auftraggeber in den salon gehängt und gut - von dem bild wussten die, die bei ihm zu besuch waren und sonst keiner. es gab keine fotos davon, capice...
ich bitte doch mal den historischen kontext zu beachten.
diese "wir spielen revolution"-besoffenheit geht mir allmählich schwer aufn keks - piraten machen pfundweise parteitage und haben zur tagespolitik dennoch nichts maßgebliches beizutragen. ich prognostiziere denen keine karriere a la grüne, sondern ein schnelles verschwinden in der versenkung wenn auch den etwas langsameren unter uns klar wird, dass da nix konstruktives realistisches kommt. wir müssen einfach nur ein wenig warten.
10.05.2012
Original von Sylvio Dittrich (Studio für Körperkunst)
Alle Daumen hoch, gleich mal unterzeichnet.
Und an die üblichen Laberer, kusch, jetzt wird es mal ernst.


Dann nutze Deine Chance hier Deine Meinung zu äußern !
10.05.2012
Wer bezahlt es denn nach dem aktuellen Modell?


Original von monochromatic
[quote]Original von Ondi
[...]
Ich will einfach nicht mehr, dass der "Urheber" weiter Kopien verkauft, sondern wieder sein Werk.

Ein erschaffenes Werk wird bezahlt. Punktaus.

[...]


Von wem denn?[/quote]
10.05.2012
Original von monochromatic
... und stellt es dann ins Netz - Ende der Wertschöpfungskette ...


Ja nur ist die Motivation eine Urheberrechtsverletzung zu begehen deutlich geringer wenn man eine kleinere Version des Bildes sowieso legal veröffentlichen darf
[gone] ralph g
10.05.2012
gibs endlich zu: dein beispiel hinkt einfach. jemanden der heute per mausklick ein foto / ein musikstück / eine komplette bibliothek klauen kann mit einem mühsamen kopieren eines gemäldes vergleicht, hat offenbar das problem nicht verstanden. leonardo da vinci war damals nämlich bereits für seine arbeit entlohnt worden, als das bild überhaupt öffentlich zugänglich wurde. heute muss ein künstler an die öffentlichkeit gehen um sein werk gegen entgelt verbreiten und davon leben zu können. diese möglichkeit wird ihm aber in zunehmendem maße durch piraterie genommen.
[gone] Lichtstreif
10.05.2012
So einen Schmarren kann man nur schreiben, wenn man von Diebstahl aufgrund der eigenen Leistung auch nicht bedroht ist.


Original von Project Photos Industries
Der große Zulauf den die Piraten haben zeigt doch das die meisten, vor allem jüngeren Menschen das so nicht mehr haben wollen.

Und genau deshalb bekommen die Piraten auch meine Stimme.
Wehr seine Werke nicht mit allen Menschen teilen möchte sollte eben nichts ins Internet stellen.
10.05.2012
Original von Pixelspalter
[quote]Original von monochromatic
... und stellt es dann ins Netz - Ende der Wertschöpfungskette ...


Ja nur ist die Motivation eine Urheberrechtsverletzung zu begehen deutlich geringer wenn man eine kleinere Version des Bildes sowieso legal veröffentlichen darf[/quote]


Das darf der Käufer der HiRes-Version dann auch - und damit sind Deine Einnahmen als Fotograf sehr überschaubar ... Du kannst es im Grunde genau einmal verkaufen - kannst ja mal den erforderlichen Preis ausrechnen ...
10.05.2012
Nee, du hast das Problem nicht verstanden.

Das heutige "Verwertungsmodell" beruht darauf, eine Kopie eines Werkes verkaufen zu können. Eine Kopie ist aber heutzutage nicht mehr zu unterdrücken, weil die Vervielfältigung so einfach geworden ist. Eine Kopie ist schlicht nichts mehr wert.

Also funktioniert die "Wertschöpfungskette" nicht mehr, da keiner mehr für die Kopie bezahlen will. Das ist das Problem.

Die von einigen - wie auch von mir, eines Teils der Piraten und auch anderen - vorgeschlagene Lösung dieses Problems ist es, wieder das Werk statt der Kopie zu bezahlen.

Und wie gesagt, die Musikindustrie hat es ja mittlerweile auch endlich geschnallt und verkauft wieder mehr Werke statt Kopien.


Original von ralph g. *_*
gibs endlich zu: dein beispiel hinkt einfach. jemanden der heute per mausklick ein foto / ein musikstück / eine komplette bibliothek klauen kann mit einem mühsamen kopieren eines gemäldes vergleicht, hat offenbar das problem nicht verstanden. leonardo da vinci war damals nämlich bereits für seine arbeit entlohnt worden, als das bild überhaupt öffentlich zugänglich wurde. heute muss ein künstler an die öffentlichkeit gehen um sein werk gegen entgelt verbreiten und davon leben zu können. diese möglichkeit wird ihm aber in zunehmendem maße durch piraterie genommen.

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