Model Honorar - welcher Preis ist gerecht? 415

[gone] schallkoerper fotografie
6 years ago
ja, da hat Reber nun Recht, Heinz, irgendwie meinte ich was völlig Anderes und auch beim nochmaligen Durchlesen finde ich es eigentlich eindeutig, nur darf man dafür den Satz nicht durchschneiden. Es ging um Threads in denen man als Amateur der TFP macht sich dafür rechtfertigen muss, es so zu handhaben, die gab es zu Genüge inkl. persönlicher Angriffe.

Wie aber auch geschrieben: ich finde das hat sich gebessert.
#82
6 years ago
Schön der Frage ausgewichen. Wasauchimmer.

Mal was Konkretes zum Eingangsthema: Ich hatte gestern das Vergnügen, ein klassisches Deutsches Berufsmodell vor der Linse zu haben -- langjährige Agenturerfahrung, entsprechende Maße und Aussehen, hat all das mitgemacht, was man als Modell so macht, von Pariser Laufstegshows über Katalog- bis Vogue-Shootings.
Ihr Stundensatz für Fotografen, bei denen sie keine neuen Bilder für ihr Portfolio braucht, ist in der gleichen Liga wie die im ursprünglich genannte Summe vom TE. Und nein, da ist kein Akt, Teilakt oder verdeckter Akt drin.
Da sind die Angebote, die von tschechischen Wandermodellen reinflattern, doch ziemlich günstig dagegen.

Unabhängig davon: Ich weiss nicht, woher Heinz die Aussage "ich bin ein so toller Fotograf, ich zahle überhaupt kein Honorar, sondern mache nur auf tfp" nimmt. Sie kommt ganz sicher nicht von mir. Meine Motivation ist eine andere: Ich zahle den Modellen nichts, weil es den Charakter des Shootings verändert. Da ich meine Fotos nicht vermarkte, erziele ich keinen Umsatz damit. Also ist es reine Spaß an der Freude. Wenn nun die Person, die das Motiv des Bilders darstellt, meint, ihre Zeit alleine wäre das Bild nicht wert, dann lohnt es sich für mich nicht, dieses Bild überhaupt zu machen.

Ich verdenke überhaupt keinem Modell, dass es keine TFP-Shoots macht. Nur dann ist es nicht das Modell, das ich suche. Selbst wenn es "besser" ist als viele der Modelle, die mit mir TFP shooten. Heißt: Eine gewisse Liga an Modellen bleibt mir verwehrt. Damit kann ich gut leben.

Was Aufwand und Energie der Modelle betrifft: Die Investitionen von Fotografen sind anders, aber bestimmt nicht weniger. Das ist aber komplett irrelevant. Niemanden interessiert die Diät des Modells oder der Objektivpark des Fotografen.

Die relevante Frage ist immer die Gleiche: Bietet die andere Seite etwas, was sich zu den Konditionen lohnt, dass man miteinander arbeiten will?
Das können Fotos sein. Das kann Geld sein. Das kann eine außergewöhnliche Location sein. Oder Hilfestellung mit xyz (das Modell gestern shootet mit einem Fotografen, der ihr dafür bei der Erstellung der Webseite behilflich sein soll).
Ich weiss genau, dass manche Instagram-Influencer, Performance-Artisten oder Designer meine Bilder kommerziell besser vermarkten als ich es kann. Das ist dann eine andere Form des schönen Tauschhandels, der für alle Seiten sehr fair ist.
#84
6 years ago

Es wäre allerdings eine mögliche Fehleinschätzung zu glauben, Models wären nicht mit Herz und Hirn bei der Sache und würden nicht mit Freude mit bestimmen Fotografen zusammenarbeiten, nur weil sie bezahlt werden. Der Spruch Klare Rechnung, gute Freunde kann auch zutreffen.


Sicher, aber warum das Risiko eingehen? Bei einem TFP-Shooting ist das Modell immer an den Ergebnissen interessiert und hängt sich immer dementsprechend rein.
Bei Pay passiert es häufig genug, dass es dem Modell total egal ist, was für Bilder rauskommen. Sie hat von dem Shooting erhalten, weshalb sie gekommen ist.

Außerdem: TFP schont die Portokasse. Da bleibt dann mehr Geld für Location, Ausrüstung, MUA, etc.
#86
6 years ago
Das Berufsmodell von Herrn Reber taugt nicht so recht für Vergleiche - schon gar nicht bezogen auf den Eingangsbeitrag, denn der ist 5 Jahre alt und der TO war in den letzten 3 Jahren übrigens auch gar nicht mehr hier und ist auch die Antwort auf die Arbeitsbereiche offenbar schuldig geblieben. Wir wissen auch nicht, welche Körpermaße das Beispiel des TO hatte.

Andererseits weiß ich von einem Berufsmodell, dass "Dessous" eine Selbstverständlichkeit ist (und keinen Honoraraufschlag bedeutet) und auch der verdeckte Akt kein diesbezügliches "Problem" darstellt.

Die osteuropäischen Modelle, die sich hier häufig anbieten, sind übrigens meist zu klein, um als Berufsmodell für Fashion zu arbeiten.
[gone] User_184280
6 years ago
Ich behaupte jetzt mal frech, dass man als osteuropäisches Wandermodell wesentlich mehr Geld verdienen kann als im Fashionbereich.
6 years ago
auch als westdeutsches Wandermodell kann man mehr verdienen als im Fashionbereich.
6 years ago
@pam+Foto300
Ich ahne, was Ihr meint und stimme Euch (dann) zu - aber was ihr aufgeschrieben habt, das ist Unfug, denn die Begriffe "Wandermodell" und "Fashionbereich" schließen einander weder aus noch ein. Daher ist da kein Vergleich möglich. Dass Modelle, die Akt machen, mehr verdienen als die, die kein Akt machen, liegt aber auf der Hand - besonders dann, wenn Modelle für den Fashion-Bereich gar nicht geeignet sind.
Ob die Modelle aus Osteuropa kommen und ob sie auch wandern - ist dabei eher zweitrangig.
6 years ago
Wandermodell = das Geld wandert aus der Tasche des Fotografen in das Täschchen des Models.
(wenn Sat.1 das mal verfilmen sollte, stelle ich mich gerne als Darsteller zur Verfügung)
#92
6 years ago
@Heinz....
das von Dir angeführte ist sicherlich richtig.
Umgekehrt habe ich aber auch den Eindruck, daß hier in MK Fotografen die bezahlt werden möchten ebenso suspekt und wenig erwünscht sind, und als geldgierige Knipser angesehen werden, die Models ohnedies nur ausnehmen wollen.
Mein Eindruck ist, daß die Models hier schlichtweg keine Honorare zahlen wollen, sondern selbst bezahlt werden möchten, die Bildergebnisse jedoch unbedingt selbst auch nutzen möchten.
Ich bin in der Vergangenheit bis auf 3 echt gute Profi-Models (die genügend super bildmaterial zur Verfügung haben) jedesmal von pay-Models um das Foptomaterial des Shootings gebeten worden. Man sieht es als Selbstverständlichkeit an, bezahlt zu werden, aber die Bilder auch nutzen zu können.
Es kommt tatsächlich immer auf den jeweiligen Standpunkt an.
6 years ago
ganz geil ist es, wenn ein pay-model gegen ende des shootings die Kamera packt, und ca. 20 (von mir bezahlte) Minuten alle Bilder durchschaut, und eine grosse Anzahl (gefühlt jedes dritte) mit dem Handy vom Kameradisplay abfotografiert....
#95
6 years ago
@Heinz, .... danach hat sie von mir verlangt daß ich breitbeinig nackt vor ihr pose, und hat mich
in der von mir bezahlten zeit geshootet. Scheinbar war sie auch fotobegeistert.
Etwas merkwürdig fand ich auch, daß Sie mir dann danach kein Model-Honorar für Akt bezahlen wollte.
[gone] User_6449
6 years ago
Es wird zwar viel gelabert wenn der Tag lang ist, aber konkrete Preise hat
bisher noch niemand genannt, sondern nur "hätte, würde, könnte, wäre".

Daher mache ich mal den Anfang:

Für meine Fotoworkshops zum Thema "Portrait, Akt & Dessous" bekommen
die Modelle 40,- Euro pro Stunde, plus Fahrtkostenbeteiligung, falls sie nicht
aus der Stadt kommen. Nicht kommerzielle Veröffentlichungsrechte sind mit
inbegriffen.

Manchmal bekommen sie auch noch zusätzlich Trinkgeld oder Fotos von den
Fotografen, aber das ist freiwillig und nicht Bestandteil des Vertrages.

Die 40,- Euro pro Stunde für "Portrait, Akt & Dessous" haben im Durchschnitt
9 von 10 der Modelle angenommen. Es gab nur selten Absagen, weil manche
Modelle eben Stammkunden haben, welche gern "freizügig" mögen und dafür
mehr eben mehr bezahlen ...
6 years ago
ganz konret: das billigste waren 10 Euro/Stunde, und das teuerste 150 Euro/Stunde. Blos: wem hilft diese Information jetzt was?
6 years ago
@Peter Herhold
Du irrst! In diesem Thread sind schon einige Honorare genannt worden. Beispielsweise von mir - und das schon im Jahr 2013. :-)
[gone] User_6449
6 years ago
Zitat: Foto300 ...
Blos: wem hilft diese Information jetzt was?

Konkrete Zahlen helfen Anfängern, welche bisher noch keine Übersicht zu realistischen Honoraren haben.
#100Report

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